SDRL & kreisl auf der IDS-Conference Detmold
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27.11.2025
Veranstaltung:
IDS Conference – Designstrategien zur Klimaanpassung
Ort:
THOWL Detmold
Teilnehmer*innen: Nadja Schlepper, Laura Krieger
Kooperationspartner*innen: Ulrich Nether, Institut for Design Strategies IDS
Das Institut for Design Strategies der TH OWL in Detmold richtete am 27.11.2025 eine Konferenz zum Thema “Designstrategien zur Klimaanpassung” aus und lud uns ein, in zwei Panels kurze Einblicke in unsere Arbeitsweise zu geben. Nadja Schlepper fuhr als Vertreterin des SDRL und Teil des Projektes kreisl nach Detmold. Zusammen mit Laura Krieger (links im Beitragsbild) und einem Team aus Professor*innen, studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräften sowie diversen Praxispartner*innen entsteht dort aktuell ein Reallabor für zirkuläre Wertschöpfung, das im kommenden Jahr mitten in Münster stehen soll. So ergab sich die tolle Möglichkeit, auch Eindrücke aus diesem Projekt mitzubringen.
Eingangs gab es spannende Keynotes vom Landesamt für Natur, Umwelt und Klima NRW sowie aus Wissenschaft und Praxis. Damit wurde aus unterschiedlichen Perspektiven in das Thema eingeleitet und unterstrichen, dass Klimaanpassung nicht ohne Klimaschutz funktioniert und wir mehr ins Handeln kommen müssen. Schon dort wurde deutlich: es braucht neue Strategien und Herangehensweisen, um mit den Herausforderungen der Klimakrise umzugehen.
Ein tolles Beispiel dafür zeigte Gilly Karjevsky, die mit dem Floating eV. das Regenwasserrückhaltebeckens des ehemaligen Flughafens Berlin-Tempelhof zu einem Experimentierort für unterschiedlichste Disziplinen und Menschen macht. Sie brachte ein Zitat von James Gustave Speth mit, das die Notwendigkeit explorativer und generativer Gemeinschaftsmomente und -orte verdeutlicht: “I used to think the top environmental problems were biodiversity loss, ecosystem collapse, and climate change. But I was wrong. The top environmental problems are selfishness, greed, and apathy…to deal with those issues we need a spiritual and cultural transformation – and we scientists do not know how to do that.”. Zum Abschluss der anschließenden Podiumsdiskussion rief Gilly dazu auf, die Lücke zwischen Entscheidungsträger*innen und von Entscheidungen betroffenen Personen zu verringern oder gar zu schließen. Damit bot sie eine gute Überleitung zu unserer Arbeitsweise, die wir in den folgenden Panels vorstellten.
Im ersten Panel “Neue Anforderungen an die Lehre” gab es zunächst unterschiedliche Impulsvorträge. Unter anderem gab es einen Beitrag von Luisa Kappen vom Verein nexture+, die in einem sehr umfangreichen Prozess ehrenamtlich einen Handlungskatalog für Klimagerechte Lehre in der Architektur erstellt haben. Außerdem sprachen Kyra Albrecht und Helen Deepe über Gamification in der Architektur-Lehre und Cassian Schmidt berichtete über den geplanten Lehrpark Detmold des Fachbereichs Landschaftsarchitektur, der die gesamte Stadt Detmold mit einbeziehen soll. Anschließend sprachen wir – angeleitet von Ulrich Nether – nach den Impulsvorträgen mit dem Publikum gemeinsam über Herausforderungen und Strukturen von Hochschullehre. Gemeinsam wurde hinterfragt: Muss sich die Hochschullehre nicht vielleicht von Grund auf verändern, um den aktuellen und zukünftigen Herausforderungen gerecht zu werden? Wie können wir mit dem Tempo des Wandels überhaupt mithalten – gerade mit Blick aufs Klima? Was genau sollte sich ändern?
Im zweiten Panel drehte sich alles um “Neue Anforderungen an die Gesellschaft – aktivieren, fordern und fördern”, wo sich der DesignKiosk als Ort für Design-Empowerment als Möglichkeit der Aktivierung und Förderung gut einordnen ließ. Auch das Reallabor kreislKISTE, in dem zirkuläre Wertschöpfung von unterschiedlichen Perspektiven aus untersucht und erfahren werden soll, sorgte für spannende Diskussionen. Neben uns waren auch hier tolle weitere Speaker*innen eingeladen, darunter Marie-Joelle Scholten-Reintjes und Kyra Albrecht, die gemeinsam mit Ulrich Nether und der Stadt Detmold am Projekt “Smart City PUT: Partizipation und Usability Toolbox” arbeiten. Sowie auch Christoph Voß von der Provinzial, die mit dem Projekt Bodenluft zur Entsiegelung von Flächen animieren wollen.
Auch hier wurde aus unterschiedlichen Perspektiven deutlich, dass ein Wandel nicht möglich ist, ohne die Gesellschaft einzubeziehen. In der anschließenden Diskussion mit dem Publikum wurde unter anderem die Bedeutung des Wortes „Partizipation“ sowie dessen teils inflationäre Nutzung im Alltag hinterfragt. Ein Phänomen, mit dem auch wir immer wieder konfrontiert werden, das sich jedoch mit den Stufen der Partizipation von Unger, Wright und Block gut einordnen lässt: Partizipation beginnt erst bei der Mitbestimmung in Entscheidungsprozessen!
Die Ergebnisse des Tages werden in Form einer gemeinsamen Publikation zusammengefasst. Außerdem dienten die Impulse und Erkenntnisse der Konferenz direkt am nächsten Tag als Grundlage für einen Workshop mit der Stadt Detmold, um sich tiefgreifender mit möglichen Maßnahmen der Klimaanpassungen und des Klimaschutzes auseinanderzusetzen und Strategien zu entwickeln.
Nach der Konferenz fühlen wir erneut, wie viel Mehrwert wahre Partizipation bietet und wie wichtig sie in allen Bereichen ist. Mit neuen Impulsen und netten Kontakten gehen wir zurück in unsere Projekte und starten energiegeladen in den letzten Monat des Jahres.
